Vom Reeperbahn Festival auf die Bühnen der Welt
Ed Sheeran ist ein gefeierter Megastar - aber auch er war mal ein Newcomer: Der Brite veröffentlicht im Juni 2011 seinen Mega-Hit "The A-Team". Wenige Monate später performt der noch weitgehend unbekannte Singer-Songwriter beim Reeperbahn Festival. 2012 tritt er bei der Schlussfeier der Olympischen Sommerspiele auf und sein Debütalbum "+" erscheint. Spätestens seine Single "I See Fire", die auch der Titelsong des zweiten "Der Hobbit"-Films ist, macht Sheeran 2013 endgültig zum Weltstar.
2011 stürmen fünf Jungs aus Chemnitz die Bühne auf dem Hamburger Kiez - noch vor Veröffentlichung ihres ersten Albums "Mit K", das erst ein Jahr später erscheint. Es sind die Jungs von Kraftklub, die damals noch unbekannt waren - und mittlerweile riesige Konzerthallen füllen.
Beim Rapper und Sänger Cro zeigen die Veranstalter des Reeperbahn Festivals ein ganz besonderes Gespür für einen Newcomer, der es noch ganz weit bringen soll: Im Sommer 2012 veröffentlicht Cro sein Debütalbum. Wenige Monate später steht er auf der Reeperbahn Festival Bühne. Dann kommt der ganz große Durchbruch: Cros Album "Roap" steigt auf Platz eins der Albumcharts und Cro bekommt einen Bambi in der Kategorie "Pop National" sowie die "1Live Krone" für seine Single "Easy".
Der DJ und Produzent Boys Noize hat seinen Durchbruch nach dem Gastauftritt beim Reeperbahn Festival 2007. Im gleichen Jahr erscheint auch das erste Album "Oi Oi Oi" des gebürtigen Hamburgers. Seitdem hat Alexander Ridha, so sein bürgerlicher Name, weitere Alben veröffentlicht und zahlreiche Remixe für Künstler wie Depeche Mode, Snoop Dogg oder Daft Punk gemacht. Sein Song "& Down" ist außerdem im Computerspiel "Grand Theft Auto IV" zu hören.
Justin Vernon alias Bon Iver tritt 2008 beim Reeperbahn Festival auf. Zu dem Zeitpunkt hat der Amerikaner erst ein Album namens "For Emma, Forever Ago" veröffentlicht. Inzwischen ist Bon Iver stolzer Besitzer von zwei Grammys und hat mit Kanye West an verschiedenen Songs gearbeitet. In Milwaukee, Wisconsin gibt es seit 2011 sogar einen "Bon Iver Day", der jedes Jahr am 22. Juli gefeiert wird.
2008 ist auch ein gutes Jahr für Philipp Poisel: Herbert Grönemeyer nimmt ihn bei seinem Label Grönland unter Vertrag. Sein Debütalbum "Wo fängt dein Himmel an?" erscheint und kurz darauf folgt sein Auftritt beim Reeperbahn Festival. Poisels Hit "Wolke 7" schafft es in die deutschen Top Ten - genau wie seine Singles "Wie soll ein Mensch das ertragen" und "Eiserner Steg". Diese Hits haben sogar Goldstatus erreicht.
"I Follow Rivers" ist Lykke Lis bekanntester Hit. 2012 schafft es der Song auf Platz 1 der deutschen Single-Charts. Das Team vom Reeperbahn Festival erkennt das Talent der jungen Schwedin schon 2008, als sie gerade ihr erstes Album "Youth Novels" veröffentlicht hat. Nach ihrem Auftritt in Hamburg gelingt Lykke Li anschließend auch der Durchbruch in Ländern wie Belgien und Italien. Im Frühjahr 2015 ist die Sängerin sogar in einem Werbespot von Gucci zu sehen - begleitet von ihrem Song "Like A Dream".
Die Musikredaktion des Reeperbahn Festivals scheut sich nicht, auch Down Under nach spannenden Künstlern zu suchen. 2008 entdeckt sie den Singer-Songwriter Gotye, der ursprünglich aus Belgien stammt. Drei Jahre später landet der heute 35-Jährige seinen ersten großen Hit, mit dem er zahlreiche Preise gewinnt. 2012 gewinnt sein Song "Somebody That I Used To Know" nicht nur den Echo für den "Song of the Year", sondern auch zwei Grammys.
Bereits 1995 findet sich in Schottland die Band Biffy Clyro zusammen. Der Erfolg außerhalb des United Kingdom bleibt vorerst aus. Als sie 2009 beim Reeperbahn Festival auftreten, haben sie schon vier Alben veröffentlicht und feiern ihren Durchbruch auch außerhalb der Heimat. Biffy Clyros Album "Opposites" erreicht in vielen Ländern die Top Ten der Album-Charts, in Deutschland Platz 5. Biffy Clyro haben das Reeperbahn Festival nicht vergessen: 2016 spielen sie dann schon zum zweiten Mal auf dem Hamburger Kiez.
Die Züricherin Valeska Steiner und die Hamburgerin Sonja Glass bilden zusammen das Duo Boy. Auch hier hat das Reeperbahn Festival ein gutes Gespür für Newcomer: Als Boy 2010 beim Festival auftreten, hat die Band noch kein Album veröffentlicht, sondern sich durch Konzerte einen Namen gemacht. Im Jahr nach dem Reeperbahn Festival unterschreiben Steiner und Glass einen Vertrag bei Grönland Records und veröffentlichen ihr Debütalbum "Mutual Friends". Mit ihrem Song "Little Numbers" sind sie im deutschen Kino und Fernsehen zu hören und sogar in Japan erfolgreich.
Kurz nach seinem Konzert auf dem Reeperbahn Festival 2011 veröffentlicht der Singer-Songwriter Ben Howard aus London sein Debütalbum "Every Kingdom". Er tourt durch Europa und die USA und tritt auch beim großen Bruder des Reeperbahn Festivals, dem SXSW in Austin auf. 2013 erhält Howard zwei BRIT Awards als "bester Newcomer" und "britischer Solo-Künstler". Ursprünglich hat der 29-Jährige übrigens Journalismus studiert. Ein Glück, dass ihm die Musik letztendlich doch wichtiger war.
In Schweden veröffentlicht Miss Li zu Beginn ihrer Karriere gleich drei Alben innerhalb eines Jahres. Das war 2007. Als sie 2011 beim Reeperbahn Festival auftritt, hat sie schon drei weitere Platten rausgebracht. Miss Li unterstützt 2012 Lena Meyer-Landrut bei ihrem Album "Stardust". Zu Norddeutschland hat Miss Li neben Lena und dem Reeperbahn Festival auch noch eine weitere Verbindung: Ihre Schwester hat eine Zeit lang in Hamburg gelebt.
Mit der amerikanischen Band fun. hat das Reeperbahn Festival 2012 einen weiteren Glücksgriff gelandet. Im gleichen Jahr landen sie mit "We Are Young" und "Some Nights" gleich zwei Hits, die sowohl in verschiedenen Serien als auch in Werbe-Clips verwendet werden. Kein halbes Jahr später gewinnen fun. den Grammy als "beste neue Künstler" und sind für vier weitere Preise nominiert.
Spannende Newcomer müssen nicht immer aus dem Ausland kommen. Das beste Beispiel ist die junge Sängerin Leslie Clio aus Hamburg. Sie veröffentlicht kurz vorm Reeperbahn Festival 2012 ihre erste Single "Told You So". 2013 folgt ihr Album "Gladys". Leslie Clios Song "I Couldn't Care Less" wird gleich auf zwei Soundtracks zu den Filmen "Schlussmacher" und "Heute bin ich blond" verwendet und wird zum Hit.
2012 ist Icona Pops Hit "I Love It" überall im Radio zu hören und erreicht in Deutschland Platin-Status. Geschrieben hat den Song die junge Britin Charli XCX. Das Reeperbahn Festival holt Charli XCX wegen ihres Schreibtalents im gleichen Jahr nach Hamburg. Auch mit "Fancy" - einem Song, den Charli XCX 2014 mit Rapperin Iggy Azalea schreibt und aufnimmt - beweist sie Hit-Gespür. Ihren Durchbruch als Sängerin hat Charli XCX mit "Break The Rules" aus ihrem dritten Album "Sucker". Der Song schafft es in die deutschen Top Ten.
Jake Buggs erstes Album erscheint passend zum Auftakt des Reeperbahn Festivals 2012. Bugg ist da gerade mal 18 Jahre alt. Das Debütalbum erreicht in seiner Heimat Großbritannien Platz 1 der Charts, in Deutschland immerhin Platz 10. 2013 veröffentlicht Bugg sein zweites Album "Shangri La", bei dem er mit Musik-Legende Rick Rubin zusammenarbeitet.
Beim Reeperbahn Festival 2012 hat die Band Mighty Oaks erst eine offizielle EP. Auch nach ihrem Auftritt in Hamburg folgt der Durchbruch nicht sofort. Zunächst spielt die Band aus Berlin bei zahlreichen Festivals und veröffentlicht ihre zweite EP "Just One Day". Mit ihrer ersten Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz ist es dann so weit: Mighty Oaks veröffentlichen ihr Debütalbum "Howl" und schießen damit direkt in die deutschen Top Ten.
Zu Beginn seiner Karriere schlägt sich Gary Clark Junior mit Konzerten und Gastauftritten, wie bei den Rolling Stones, durch. 2012 steht neben einem Auftritt im Weißen Haus auch ein Stopp beim Reeperbahn Festival an. Kurz danach erscheint sein Album "Blak and Blu", das Gary Clark Junior auch außerhalb von Amerika bekannt macht. Die Single "Bright Lights" wird in verschiedenen Filmen und US-Serien verwendet, zum Beispiel bei "Suits". 2015 tritt Gary Clark Junior gemeinsam mit Beyoncé und Ed Sheeran beim "Stevie Wonder Tribute" auf und sein neustes Album "The Story Of Sonny Boy Slim" erscheint.
Ihr erstes Album "Sadnecessary" haben die zwei Musiker aus Kassel 2013 selbst produziert. Milky Chances erste Single "Stolen Dance" startet nach ihrem Auftritt beim Reeperbahn Festival richtig durch. Nicht nur in Deutschland, auch in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich und Polen ist der Song in den Top Ten.
Zwei Jahre vor seinem Auftritt beim Reeperbahn Festival 2014, landet Kwabs einen Youtube-Hit mit seinem Cover von "Like A Star". Die Single "Walk" schießt nach dem Konzert in Hamburg bis auf Platz eins der deutschen Charts. Studiert hat der Brite Jazz an der Royal Academy of Music. Seine Musik ist eine Mischung aus Soul und Pop. Im September 2015 erscheint nach zwei EPs Kwabs grandioses Debütalbum "Love + War". Kwabs ist der Spitzname des jungen Sängers, bürgerlich heißt er Kwabena Sarkodee Adjepong.
Hozier ist nicht nur der Künstlername des 26-Jährigen, sondern auch Teil seines Doppelnamens "Hozier-Byrne". Mit seiner ersten Single "Take Me To Church" landet er, knapp ein Jahr nach Veröffentlichung, einen europaweiten Hit. Auch das Video zum Song erreicht viel Aufmerksamkeit. Darin setzt sich Hozier bildlich mit Homophobie auseinander. Das Debütalbum "Hozier" erscheint kurz vor seinem Auftritt beim Reeperbahn Festival 2014. Das Album ist nicht nur in Hoziers Heimat Irland, sondern auch im United Kingdom, Amerika, Deutschland und der Schweiz, ein voller Erfolg.
Die 22-jährige Ella Eyre hat ihren ersten Hit mit der Drum 'N' Bass-Band Rudimental. "Waiting All Night" erreicht Platz eins der britischen Charts und beschert Eyre 2013 einen Plattenvertrag bei Virgin Music. Beim Reeperbahn Festival 2014 performt sie solo. Das Publikum singt gemeinsam mit der Britin die Single "If I Go".
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