Stand: 22.12.2023 11:08 Uhr

Euch geht es schlecht? Hier findet ihr Hilfe!

Ihr fühlt euch einsam? Ihr habt Probleme und möchtet mit jemandem darüber sprechen? Jemand in eurem Umfeld scheint Hilfe zu benötigen? Hier findet ihr Informationen, Links, Telefonnummern und Tipps von Experten.

Manchmal geht es uns einfach nicht gut und wir würden gern mit jemandem darüber sprechen. Oder die Lage scheint sogar ausweglos. Doch niemand muss mit seinen Problemen alleine bleiben! Es gibt viele Menschen, die helfen, beraten oder einfach nur zuhören können - zum Beispiel per Telefon, Mail, Chat oder in einem persönlichen Gespräch.

Weitere Informationen

Hier findet ihr Hilfe

Ihr möchtet einfach mal mit jemandem sprechen? Vielleicht seht ihr in einer bestimmten Situation sogar keinen Ausweg?

Bitte meldet euch dort, wo euch geholfen wird! Ihr könnt euch - auch anonym - per Telefon, Mail, Chat oder in einem persönlichen Gespräch mitteilen. Die Gespräche werden vertraulich behandelt.

Diese Angebote stehen natürlich auch allen offen, die Familienmitglieder, Bekannte oder Freunde haben, die in einer schwierigen Situation stecken.

Bundesweite Beratungsangebote:

  • Telefonseelsorge: anonyme und kostenfreie Chat- und Mailberatung und Telefonberatung unter 0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222 - rund um die Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen
  • Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer": anonyme und kostenlose Online-Beratung und Telefonberatung unter 116 111 (montags bis samstags 14 bis 20 Uhr)
  • Elterntelefon "Nummer gegen Kummer": anonyme und kostenlose Telefonberatung unter 0800 - 111 0 550
  • Elternstress-Telefon des Kinderschutzbundes Mecklenburg-Vorpommern: anonyme und kostenlose Telefonberatung unter 0385 - 479 1570
  • Muslimisches Seelsorgetelefon: 030 / 44 35 09 821 (24h)

Weitere Unterstützungsangebote im Netz:

  • U25-Chatberatung der Caritas: anonyme und kostenlose Chatberatung für Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre.
  • Jugendnotmail: anonyme und kostenlose Chatberatung für Jugendliche bis 19 Jahre.
  • Hoffnungswiese: anonyme und kostenlose Online-Beratung.
  • Sorgenmail: themenoffene Online-Beratung.

Informationsangebote zum Thema Depression:

Ihr habt weitere Fragen zum Thema Depression? Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bietet neben einem Selbsttest, der jedoch keine medizinische Diagnose ersetzt, auch ein Info-Telefon unter 0800 - 33 44 533 an.

Hilfsangebote bei Gewalt gegen Frauen und sexueller Belästigung:


Hilfsangebote bei Glücksspielsucht:

Neben vorübergehenden Stimmungstiefs gibt es auch psychische Probleme, die sich über eine längere Zeit ziehen können. Wie können wir damit umgehen? Wie können wir als Außenstehende erkennen, dass Menschen in unserem Umfeld Hilfe benötigen - und ihnen helfen? Und was können zum Beispiel Kinder tun, wenn sie merken, dass es einem Elternteil nicht gut geht?

Carsten Spies und Maria Dahlke vom Kinderschutzbund in Mecklenburg-Vorpommern beraten Menschen, die sich in genau solchen Situationen befinden und ähnliche Fragen stellen. Im N-JOY Interview geben sie Tipps für Betroffene und ihr Umfeld.

Woran merke ich, dass ich Hilfe benötige?

Die eigene Notlage zu erkennen, sei schwierig, sagt Carsten Spies, Geschäftsführer des Kinderschutzbundes in Mecklenburg-Vorpommern. Die eigene Hilflosigkeit werde Betroffenen oft erst durch ein Gegenüber gespiegelt. Das könne zum Beispiel jemand aus der Familie sein, der euch sagt, dass ihr euch verändert habt.

Habt ihr die eigenen Probleme bereits selbst ausgemacht und tragt diese schon länger mit euch rum, solltet ihr euch Spies zufolge aber irgendwann eingestehen, dass ihr es alleine nicht schafft, aus dieser Situation herauszukommen. Dann sei es Zeit, sich Hilfe und Unterstützung zu holen.

Auch wenn ihr denkt, ihr braucht keine Hilfe: Gerade psychische Erkankungen würden Betroffene oft "betriebsblind" machen. Das heißt: Es kann laut Spies sein, dass ihr gar keine Auswege mehr seht.

Deswegen kann man häufig nur mit externer Unterstützung und insbesondere mit fachlicher medizinischer und psychologischer Unterstützung aus so einer Sackgasse herauskommen.

 

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Wie kann ich mir Unterstützung holen?

Spies empfiehlt, sich jemanden zu suchen, mit dem ihr gut reden könnt. Das kann jemand aus dem Familien- oder Freundeskreis sein, dem ihr euch anvertraut, oder auch die Telefonseelsorge. Letztere ist rund um die Uhr kostenlos erreichbar - zum Beispiel telefonisch unter 0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222 oder auch im Chat. Dort könnt ihr jemandem, der euch zuhört, anonym eure Probleme schildern. Gemeinsam schaut ihr dann, wie euch geholfen werden kann und welche Beratungs- und Hilfsangebote es für euch gibt.

Über die Nationale Kontakt- und Informationsstelle (NAKOS) könnt ihr euch zudem darüber informieren, welche Selbsthilfegruppen es in eurer Stadt gibt. Gemeinsam wird dann ein individueller Plan entworfen, wie euch am besten geholfen werden kann.

Kann es Folgen für eventuelle Kinder haben, wenn ich mir Hilfe hole?

Spies beobachtet in seiner Arbeit immer wieder, dass viele betroffene Eltern zunächst zögern, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen - auch, weil sie Angst davor haben, dass ihnen die Kinder weggenommen werden.

Wer sich Hilfe sucht, verhält sich sehr verantwortungsvoll - und zwar nicht nur sich selbst gegenüber, sondern insbesondere auch gegenüber seinen Kindern. Das kann kein Grund sein, um ein Kind aus einer Familie zu nehmen.

Wie können Außenstehende erkennen, dass jemand Hilfe benötigt?

Bei Menschen, die wir eigentlich gar nicht so gut kennen, sei es sehr schwierig herauszufinden, ob sie Hilfe benötigen, sagt Spies. Leichter sei es bei vertrauten Personen, die wir schon länger kennen. Genauso wie der Psychologe Florian Stoeck empfiehlt Spies, darauf zu achten, ob sich das normale Verhalten, das äußere Erscheinungsbild oder die Äußerungen ("Mir wird das alles zu viel", "Ohne mich wäre alles besser") einer Person verändern.

Das kann Spies zufolge zum Beispiel der Fall sein, wenn sich jemand, der sich sonst immer aktiv am Familien- und Gruppenleben beteiligt hat, plötzlich zurückzieht und immer stiller wird. Also: Wenn eine Person nicht mehr das tut, was wir sonst von ihr kennen.

Wenn man auffällige Verhaltensveränderungen bemerkt, ist das häufig ein Signal dafür, dass etwas nicht stimmt, dieser Mensch ein Problem oder auch mehrere Probleme hat und möglicherweise auch schon psychisch erkrankt oder zumindest psychisch belastet ist.

Wie kann Unterstützung von Angehörigen oder Freunden konkret aussehen?

Zeigt sich jemand anders als sonst, solltet ihr die Person Stoeck zufolge am besten direkt ansprechen, sie fragen, was los ist, und euch nicht so schnell abwimmeln lassen. Hört dabei auch auf euer Bauchgefühl und holt euch Hilfe bei anderen Bezugspersonen der betroffenen Person oder bei entsprechenden Beratungsstellen.

Macht euch dabei bewusst, dass der Mensch, dem ihr helfen möchtet, stark belastet ist. Entweder ihr wisst schon, wodurch, oder ihr versucht, das herauszubekommen. "Ein Weg zu helfen ist, Möglichkeiten zu schaffen, diese Belastung zu minimieren - ihm ein wenig von der Last zu nehmen", erklärt Spies. Bei manchen könne das praktische Unterstützung sein, bei anderen Hilfe in finanzieller Not.

Spies weiß aber auch: Viele Menschen sehen sich zusätzlich einer Ausweglosigkeit ausgesetzt, befinden sich in einer Sackgasse und haben den Lebensmut verloren. Dies spiele eine ganz große Rolle:

Ich muss versuchen, diesen Menschen zu ermutigen, bestimmte Dinge wieder aufzugreifen und zu machen - Dinge, die er schon aufgegeben hat. Ich muss versuchen, eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen, die er vielleicht aus dem Blick verloren hat.

Wichtig ist: Wenn ihr das Gefühl habt, dass es akut ist und die Person sich etwas antun will, solltet ihr laut Stoeck nicht zögern und unbedingt die Polizei oder den Rettungsdienst hinzuziehen. Diese können wiederum den Sozialpsychiatrischen Dienst verständigen, dessen Mitarbeiter die Lage dann professionell einschätzen können.

Sollte ich meinem Kind als Elternteil von meinen Problemen erzählen?

Kinder würden es merken, wenn etwas nicht stimme, erklärt Spies. Daher sei dies nicht nur für die Eltern belastend, sondern auch für die Kinder: "Es ist viel ehrlicher und hilfreicher für die Kinder, mit ihnen darüber zu sprechen, weil sie sich sonst in einer Ungewissheit befinden. Sie ahnen, dass mit ihrem Vater oder ihrer Mutter etwas nicht stimmt, aber es wird ihnen nicht erklärt. Das ist für die Kinder eine ganz schwierige, belastende Situation."

Der Experte empfiehlt daher, die Kinder altersgemäß über diese Krankheit aufzuklären. Dazu zähle auch, nicht nur sich selbst Unterstützung zu holen, sondern auch Hilfsangebote für die Familie im Blick zu behalten.

Die Kinder sollten trotz allem die Möglichkeit haben, ihren Schulalltag zu meistern und sich in ihrer Freizeit mit Freunden zu treffen. "Das gehört auch mit zu ihrer Entwicklung. Wenn ihnen das durch die schwierige Situation der Eltern über einen längeren Zeitraum vorenthalten bleibt, ist das nicht in Ordnung", erklärt Spies.

Kann ich als Kind helfen, wenn es meinen Eltern schlecht geht?

Geht es eurer Mutter oder eurem Vater psychisch nicht so gut, könnt ihr laut Maria Dahlke vom Kinderschutzbund in Mecklenburg-Vorpommern versuchen, eure Eltern zu entlasten und sie im Haushalt zu unterstützen. Ihr könnt sie aber auch fragen, was ihnen in der konkreten Situation helfen würde.

Trotzdem solltet ihr euch bewusst sein, dass ihr die Probleme eurer Eltern oder eures Elternteils nicht alleine lösen könnt. Dafür braucht es andere Menschen und professionelle Unterstützung.

An wen kann ich mich als Kind mit meinen Problemen wenden?

Ihr habt das Gefühl, dass ihr mit euren Problemen alleine seid und wisst nicht, an wen ihr euch damit wenden könnt? Maria Dahlke vom Kinderschutzbund rät, sich am besten jemanden zu suchen, mit dem ihr gut reden könnt. Das kann jemand aus eurer Familie sein, das kann aber auch ein Nachbar, ein Lehrer oder euer Trainer aus dem Sportverein sein.

Auch telefonisch oder über das Internet gibt es zahlreiche kostenlose Angebote, die euch helfen können - und bei denen ihr ganz anonym bleiben könnt. Experten beraten dort jeden Tag Kinder und Jugendliche, denen es genauso geht wie euch. Sie wissen genau, wie ihr mit der Situation umgehen könnt und was euch helfen kann. Maria Dahlke betont in diesem Zusammenhang:

Hilfe holen ist kein Petzen und kein Verrat. Maria Dahlke

Laut der Expertin müsst ihr auch keine Angst haben, dass ihr euren Eltern weggenommen werdet. "Wenn du jemandem davon erzählst, ist das erstmal richtig mutig und richtig toll, dass du das gemacht hast", sagt Maria Dahlke. Denn die anschließenden Schritte seien sehr hilfreich: "Es wird geschaut, wie dir und deiner Familie geholfen werden kann, damit es euch allen zusammen besser geht."

Sind Kinder schuld, wenn es ihrer Mutter oder ihrem Vater schlecht geht?

Die Expertin vom Kinderschutzbund betont, dass ihr euch bewusst machen solltet: Ihr seid nicht schuld daran, wenn es eurer Mutter oder eurem Vater schlecht geht. Eine Erkankung ist dafür verantwortlich. Maria Dahlke rät betroffenen Kindern:

Du darfst trotzdem weiterhin Spaß haben. Du darfst lachen und du musst nicht die ganze Zeit für deine Eltern da sein, sondern darfst dein eigenes Leben auch weiterführen.

Könnte es sein, dass ich als Kind die psychische Erkrankung geerbt habe?

Es wird schon lange erforscht, ob psychische Erkankungen vererbt werden können. Verschiedene Studien zeigen: Die Wahrscheinlichkeit, dass man als Kind psychisch erkrankter Eltern ebenfalls erkrankt, steigt - jedoch nur bei manchen psychischen Erkankungen. Maria Dahlke betont, dass ihr nicht automatisch auch erkrankt, wenn eure Eltern erkrankt sind. Es sei immer ein Zusammenspiel von äußeren Umwelteinflüssen und der genetischen Veranlagung.

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Dieses Thema im Programm:

N-JOY | Polizeiruf 110 | 14.03.2021 | 20:15 Uhr

N-JOY © NDR
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