Stand: 28.09.2021 17:25 Uhr

Lächeln: 6 Fakten zum schönsten Anblick der Welt

Wusstet ihr, dass man ein ehrlich gemeintes Lächeln an den Augen erkennt und dass ständiges Lächeln auf Dauer krank machen kann? Mehr Fakten, die ihr noch nicht kanntet, gibt es hier!

Lächeln ist in allen Kulturen der Welt eine der wichtigsten Kommunikationsformen überhaupt. Das zeigt sich spätestens, wenn wir in einem fremden Land unterwegs sind: Mit einem Lächeln können wir jederzeit zeigen, dass wir unserem Gegenüber wohlgesonnen sind. So können wir Missverständnisse und Konflikte sogar ganz ohne Worte vermeiden.

Kein Wunder also, dass Wissenschaftler auf der ganzen Welt sich brennend für dieses Phänomen interessieren. Hier kommen die spannendsten Erkenntnisse übers Lächeln:

1. Kinder lächeln rund 27 Mal häufiger als Erwachsene

Verlernen wir das Lächeln mit der Zeit? Könnte man glatt meinen, denn laut einer Untersuchung aus Großbritannien lächeln Kinder etwa 400 Mal am Tag, Erwachsene nur noch 15 Mal. Bei ungefähr acht Stunden Schlaf ist das nicht mal ein Lächeln pro wacher Stunde. In Mamas Spruch "Jetzt beginnt der Ernst des Lebens" scheint also ein Funken Wahrheit zu stecken.


2. Echt oder aufgesetzt? Die Augen verraten es!

Schenkt unser Gegenüber uns ein ehrliches Lächeln oder wirkt es angestrengt? Die meisten von uns können das instinktiv unterscheiden. Wenn ihr mal bewusst drauf achten wollt, lohnt sich ein Blick auf die Augenpartie: Der französische Psychologe Guillaume-Benjamin Duchenne hat schon im 19. Jahrhundert herausgefunden, dass bei einem ehrlichen Lächeln nicht nur die Mundwinkel nach oben gezogen werden, sondern sich gleichzeitig in den Augenwinkeln kleine Fältchen bilden.

Warum? Weil sich der große Jochbeinmuskel und der Augenringmuskel unwillkürlich anspannen, wenn wir die Emotion hinter unserem Lächeln wirklich fühlen. Ein erzwungenes Lächeln wird dagegen vom Großhirn kontrolliert, das diese Augenmuskeln nicht steuern kann. Das heißt: Die Lippen können lügen, die Augen nicht!


3. Falsches Lächeln kann krank machen

Ob Servicekräfte in Cafés und Restaurants, Personal im Supermarkt, Pflegepersonal in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen, Stewardessen im Urlaubsflieger oder Mitarbeiter im Call-Center: Es gibt viele Jobs, in denen stetige Freundlichkeit gefragt ist.

Dieses falsche Dauergrinsen und die Unterdrückung unserer wahren Gefühle, in der Psychologie auch "Surface Acting" genannt, können uns krank machen. So zeigt eine Studie der Pennsylvania State University und der University of Buffalo: Wer auf der Arbeit gezwungen ist, ständig zu lächeln, neigt dazu, nach Feierabend mehr Alkohol zu trinken. Auch die Soziologin Dr. Anna Mucha von der Universität Hamburg warnt im N-JOY Interview, dass die Schauspielerei auf Dauer zu einer Erschöpfungsdepression führen kann. Daher sei es wichtig, für Mitarbeiter mit ständigem Kundenkontakt Rückzugsräume zu schaffen, in denen eine Entspannung möglich ist.


4. Lächeln entspannt uns und macht sofort gute Laune

Ein freiwilliges Lächeln hingegen ist gut für uns. Es ist nicht nur ein Ausdruck von, sondern auch ein Auslöser für Freude: Verschiedene Studien zeigen, dass ein Lächeln sofort unsere Stimmung hebt. Was im Körper passiert, können wir uns vereinfacht gesagt wie einen Kreislauf vorstellen: Lächeln wir, signalisieren die daran beteiligten Muskeln unserem Gehirn, Glückshormone auszuschütten. Das macht uns bessere Laune, wodurch wir wiederum noch mehr grinsen.

Da ist es auch kein Wunder, dass wir unwillkürlich lächeln, wenn wir uns gestresst fühlen. Ein Beispiel: Der US-Psychologe Matthew Ansfield hat 160 Personen Videos mit Gewaltszenen gezeigt. Das Ergebnis: Je gestresster die Teilnehmer sich durch die gezeigten Szenen gefühlt haben, desto mehr haben sie gelächelt - was wiederum dazu geführt hat, dass sie sich besser gefühlt haben. Somit zeigt die Studie, wie wir unser Lächeln instinktiv einsetzen, um unser Befinden zu regulieren.


5. Nicht nur unser eigenes Lächeln macht glücklich

Lachen und Lächeln sind ansteckend - das wissen wir alle aus eigener Erfahrung. Der Grund: Unser Gehirn reagiert auf positive Reize besonders stark. Dabei gibt es, wie eine Studie vom US-College Baylor demonstriert, wohl kaum jemanden, der so starke Emotionen hervorrufen kann wie das eigene Baby.

Um das herauszufinden, haben die Forscher Müttern Fotos von fremden und von ihren eigenen Kindern gezeigt. Die währenddessen gemessenen Gehirnströme haben gezeigt: Das Belohnungszentrum im Gehirn der Mütter wurde am stärksten aktiviert, wenn sie ihre eigenen Babys lächeln gesehen haben.


6. Sorgt viel Lächeln für ein längeres Leben?

Die US-Forscher Ernest Abel und Michael Kruger behaupten: Ja! Sie haben 230 Autogrammkarten aus dem Jahr 1952 analysiert - und geschaut, wie lange die Sportler gelebt haben. Diejenigen, die emotionslos in die Kamera geschaut haben, sind im Schnitt knapp 73 Jahre alt geworden. Die Lächler sind 75 Jahre alt geworden und wer für seine Autogrammkarte breit grinsend abgelichtet wurde, hat ein durchschnittliches Alter von knapp 80 Jahren erreicht.

Eine Nachfolgeuntersuchung konnte diese Ergebnisse nicht bestätigen. Außerdem kritisiert das Forscherteam aus Leipzig, dass eine Momentaufnahme in Form einer Autogrammkarte keinen Aufschluss darüber geben kann, ob das Leben durch Lächeln verlängert wird. Eine freundliche Grundeinstellung könne aber durchaus zu einem längeren Leben beitragen, erklären die Forscher. Fest steht: Ein ehrlich gemeintes Lächeln kann nie schaden!

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N-JOY | Der Graf | 04.10.2019 | 12:00 Uhr

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