Stand: 07.07.2022 11:22 Uhr | AutorIn: Anthrin Scheel

Achtung, Betrug: Kriminelle geben sich als Polizei-Mitarbeitende aus

Das Bundeskriminalamt warnt bereits seit längerem vor Betrügern, die sich am Telefon als Mitarbeitende der europäischen Polizeibehörde Europol und Interpol oder auch als Mitarbeitende des Bundeskriminalamts ausgeben. Offenbar hat die Masche in Deutschland nun noch einmal deutlich zugenommen: Im Juni verzeichnete die Bundesnetzagentur mehr als 7.600 solcher Anrufe. So solltet ihr reagieren, wenn ihr betroffen seid.

Am Ende wollen Betrüger meist nur eines: euer Geld. Und dazu ist ihnen jedes Mittel recht. Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) kommt es deutschlandweit zu Anrufen von angeblichen Polizei-Mitarbeitenden. Zahlen der Bundesnetzagentur legen nahe, dass die betrügerischen Anrufe in den vergangenen Wochen sogar noch einmal zugenommen haben.

Die Kriminellen behaupten gegenüber ihren Opfern, dass ihre persönlichen Daten gestohlen wurden und dass Kriminelle mit diesen Daten nun angeblich Straftaten begehen würden.

Damit bezwecken die Täter laut BKA, ihre Opfer zur Übergabe oder Überweisung von Geldbeträgen zu bewegen. Außerdem versuchen sie, an Informationen über die persönlichen und finanziellen Verhältnisse zu kommen, um weitere Straftaten vorzubereiten.

Betrugsmasche: Wenn plötzlich die 110 anruft

Auch im N-JOY Team gab es Anrufe, die angeblich von Europol stammten. Rückruf-Versuche auf die entsprechenden Nummern führten ins Leere - oder zu Personen, die mit der Betrugsmasche nichts zu tun haben.

Bei ihren Anrufen nutzen die Täter laut BKA teils aber auch ein spezielles technisches Verfahren, durch das ihre Opfer eine tatsächlich zu Europol, Interpol oder auch einer deutschen Polizeidienststelle gehörende Telefonnummer angezeigt bekommen. Katrin Gladitz vom Landeskriminalamt Niedersachsen erklärt, wie es funktioniert:

Die Täter nutzen das sogenannte Call-ID-Spoofing. Das ist eine Methode, mit der sich jede beliebige Telefonnummer vortäuschen lässt.

Dadurch würden häufig Nummern angezeigt, die gar nicht vergeben seien. Je nach versuchter Masche würden die Telefonnummern angepasst: "Es kann also auch sein, dass die Täter unter bekannten Rufnummern wie der 110 oder 112 versuchen zu kontaktieren."

Telefonbetrug: So solltet ihr reagieren

Das BKA betont: Die Polizei wird euch niemals um die Überweisung von Geldbeträgen bitten. Dies gelte auch für das Bundeskriminalamt sowie Europol und Interpol. Das Bundeskriminalamt rät:

  • Gebt am Telefon keine Details zu persönlichen oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Folgt nicht den Aufforderungen der Anrufer, lasst euch nicht in ein Gespräch verwickeln oder unter Druck setzen - stattdessen: Legt einfach auf!
  • Übergebt niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Solltet ihr einen Anruf erhalten, erstattet Anzeige bei eurer örtlichen Polizeidienststelle. Nutzt dazu allerdings nicht die Rückruftaste der angeblichen Polizei, sondern recherchiert die Nummer selbst.

Seid ihr bereits auf die Masche reingefallen, solltet ihr laut dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen bei der Polizei Anzeige erstatten und eure Bank kontaktieren.

 

Dieses Thema im Programm:

N-JOY | Die N-JOY Morningshow | 07.07.2022 | 06:00 Uhr

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