Stand: 21.07.2020 12:21 Uhr
Das Emoji-(Miss-)Verständnis
Lachen, weinen, schimpfen: Sie erleichtern unsere Kommunikation bei WhatsApp, Facebook und Co. Doch was wäre, wenn unsere Smileys etwas komplett anderes vermitteln, als wir glauben?
Ein lachender Smiley steht für Freude, ein weinender für Trauer. So weit so eindeutig - zumindest theoretisch. Mit Emojis hübschen wir nicht nur täglich unsere Nachrichten auf, wir verpacken darin auch unsere Gefühle, damit andere uns besser verstehen. Das funktioniert allerdings schlechter als erwartet, wie Forscher der Universität Minnesota herausgefunden haben. Missverständnisse sind im wahrsten Sinne des Wortes vorprogrammiert ...
Ist der Grinse-Smiley eigentlich böse?
Emojis haben ein großes Problem: Sie sehen nicht auf allen Smartphones und Apps gleich aus. Wenn wir den Zeichen-Code ":-D" für einen breit grinsenden Smiley schicken, muss das Smartphone daraus die passende Emoji-Optik machen. Doch auf dem iPhone sieht ein grinsender Smiley anders aus als auf HTC, Samsung oder LG-Smartphones. Auch der Facebook-Messenger, iMessage oder WhatsApp zeigen ihre eigenen Varianten des Grinse-Smileys an. Das kann zu Missverständnissen führen.
Verwirrende Emojis: Eindeutig zweideutig!
Forscher der Universität Minnesota bestätigen, dass Smartphone-Nutzer Emojis je nach Plattform negativer oder positiver bewerten. Der "Grinse-Smiley mit lachenden Augen" von Apple wird von den Befragten eher als etwas traurig oder wütend interpretiert. Der gleiche Smiley wird in verschiedenen Android-Messengern als fröhlich oder begeistert eingestuft, dabei ist seine Bedeutung eigentlich festgeschrieben! Wir erklären's euch:
Was Emojis wirklich bedeuten
Viele Emojis werden missinterpretiert und falsch benutzt. Wir präsentieren euch die 20 größten Irrtümer. Dieser Smiley sieht zum Beispiel frech aus, ist aber ganz harmlos: Er streckt niemanden die Zunge raus, sondern leckt sich einfach nur genüsslich den Mund nach einem schmackhaften Essen.
Und dieser Smiley hier schnauft nicht vor Wut, sondern feiert einen Triumph. Take that.
Grrrr! Man könnte meinen, dieser Geselle hier zeigt grimmig seine Zähne. In Wirklichkeit grinst er aber nur bis über beide Kauleisten. Seine Augen, zwei umgekehrte Vs, entlarven seine guten Absichten. Er stammt nämlich von diesem Emoticon ab (^_^) und das lächelt - wie in Japan üblich - mit den Augen.
Viele werden hier an einen erkälteten Smiley denken, dabei ist er einfach nur sehr, sehr müde - das ist man allerdings auch bei Erkältungen.
"Gleich raste ich aus!" - so interpretieren zumindest viele das rot angelaufene Gesicht und den grimmigen Blick. Eigentlich soll der Smiley aber ein schmollendes Gesicht darstellen.
Die feinen Nuancen der Augenbrauen machen hier den Unterschied. Dieser Smiley ist verärgert, also eher ein "No-Smile-Smiley".
Doch nicht nur bei Smileys kommt es zu Missverständnissen: Diese Dame sagt nicht etwa "Hallo" oder trägt ein unsichtbares Tablett, sie ist die Bedienstete eines Info-Schalters.
Hier macht sie keine Yoga-Übungen, oder Tanzmoves, sondern das Zeichen für "Nicht-in-Ordnung".
Nein, das ist keine Muschel oder Schnecke. Wenn euch jemand dieses Zeichen schickt, dann könnte es stürmisch werden, es steht nämlich für "Zyklon", also die Wirbelstürme im Indischen Ozean.
Das ist keine Aubergine, sondern eine geröstete Süßkartoffel. Guten Appetit!
Ist das ein Schüler, der bei der Klassenarbeit nachdenkt? Nein, es ist eine Person, die sich verbeugt. In Japan ist das eine Geste der Höflichkeit oder auch Entschuldigung - je nachdem, wie tief man sich verbeugt.
Bei den Emojis liegt die Bedeutung oft im Detail. Das hier ist eine Schwebebahn, nicht ...
... zu verwechseln mit der Bergschwebebahn.
Unendliche Weiten ... Was ihr hier seht, ist die Milchstraße.
Auch dieser Emoji lässt allerlei Interpretationen zu. Was die Geste aber eigentlich darstellen soll, ist eine Person, die feiernd die Hände nach oben streckt.
Dieses Zeichen findet man in der Kategorie "Essen". Es ist keine Süßspeise, sondern eine Fischfrikadelle mit Wirbeldesign. Klingt komisch, schmeckt aber bestimmt hervorragend.
Auch bei diesem Ding fragt man sich, wo es wohl herkommt. Aufgepasst: Das ist eine Friseursäule! Die hing früher oft an der Fassade von Geschäften und drehte sich, zum Beispiel an Friseurläden. Schöner Eye-Catcher!
Ist es ein Ring? Oder eine Sternschnuppe? Weder noch: Es ist das Symbol für Benommenheit. Ganz im Sinne von "Ich sehe Sterne!"
Oh, bunte Süßigkeiten! Fast. Das Runde sind "Dango", kleine Bällchen aus Reismehl und die Trilogie links "Oden", eine Speise, bei der verschiedene Zutaten wie gekochtes Ei, Rettich und Fisch auf einem Spieß serviert werden.
Und hier kommt noch ein kleiner, aber feiner Unterschied: Links seht ihr eine CD und rechts eine DVD.
Interpretation ist alles
Doch das war's noch nicht: Emojis sind tückisch! Denn jeder Mensch interpretiert die bunten Symbole anders. Selbst wenn Nachrichten zum Beispiel von iPhone zu iPhone geschickt werden und Emojis deshalb genau gleich aussehen, verbindet Sender und Empfänger nicht unbedingt die gleichen Gefühle damit. Auch das belegen die Wissenschaftler aus Minnesota mit ihrer Forschung: Für manche der Befragten sieht der grinsende Smiley fröhlich aus, während andere die gezeigten Zähne als Kampfansage interpretieren.
Weitere Informationen
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N-JOY |
21.08.2017 | 11:20 Uhr