Spieleabend im Videochat: 10 Ideen
Mit Freunden und Familie im Videochat zu hängen und die immer gleichen Themen durchzukauen wird langsam zu öde? Dann spielt doch zusammen! Diese Spiele funktionieren auch auf die Entfernung - per Videochat!
Der Terminkalender ist gähnend leer, das Lieblingsbuch längst durchgelesen, die Wohnung blitzt und so langsam wird es ermüdend, im Videochat rumzuhängen und die nicht vorhandenen Erlebnisse des Tages auszutauschen. Das geht euch genauso?
Unser Tipp: Chips auf den Tisch, ein leckeres Getränk daneben und den sowieso lange geplanten Spieleabend mit Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern einfach in den Videochat verlegen! Zwar funktioniert längst nicht jedes Gesellschaftsspiel, wenn sich nicht alle Teilnehmer im gleichen Raum befinden - doch einige Spiele könnt ihr mit etwas Improvisationsgeschick durchaus per FaceTime, Hangouts, Skype, WhatsApp und Co. zocken.
1. Black Stories
Etwas Schlimmes ist passiert - aber was genau? Das gilt es in diesem Krimi-Spiel zu erraten. "Black Stories" besteht aus mehreren Geschichten, die jeweils auf einer Karte stehen. In jeder Runde ist jemand anderes der Spielleiter und liest den mysteriösen Text auf der Vorderseite einer Karte vor.
Beispiel: "Weil ein Ehepaar Opfer eines Verbrechens wurde, musste es selbst eines begehen". Die Mitspieler müssen nun nur durch "Ja"- und "Nein"-Fragen gemeinsam herausfinden, was genau in dieser Mini-Geschichte passiert ist. Nur der Spielleiter kennt die Auflösung, die auf der Rückseite der Karte steht.
"Black Stories" könnt ihr zusammen spielen, indem allen Mitspielern Original-Spielkarten vorliegen. Alternativ gibt es eine kostenlose App für Android und iOS, in der ihr Fan-Geschichten umsonst spielen könnt.
2. Tabu
Das lustige Begriffe-Raten ist der Klassiker schlechthin! Wenn vor jedem Bildschirm beziehungsweise Smartphone mindestens zwei Leute sitzen, könnt ihr "Tabu" genauso spielen, als wärt ihr im gleichen Raum. Voraussetzung ist, dass diejenigen, die gemeinsam in einem Raum sitzen, nicht im gleichen Team spielen.
Am besten funktioniert "Tabu" per Videochat zu viert: Jeweils einer vor dem Bildschirm ist der Erklärer, der andere kann ebenfalls auf die zu erklärenden Karten schauen und hupen, wenn einer der verbotenen Begriffe benutzt wird. Ein Mitspieler auf der anderen Seite des Videochats muss die Begriffe erraten. Seid ihr weniger als vier Personen oder sitzt vor einer Kamera nur eine Person, könnt ihr auf Vertrauensbasis spielen und das Hupen weglassen.
Um "Tabu" über die Distanz gemeinsam zu spielen, brauchen alle Seiten das Gesellschaftsspiel. Alternativ findet ihr im Netz aber auch Webseiten, die euch virtuelle Spielkarten liefern oder Apps für Android oder iOS, die euch beim Spielen unterstützen. Allerdings schmuggeln sich dort ab und zu auch seltsame Begriffe ein, sodass ihr öfter mal Karten überspringen müsst. In den Apps ist die Auswahl an Begriffen außerdem begrenzt, eventuell müsst ihr virtuelle Karten nachkaufen.
3. Mensch ärgere dich nicht
Wenn ein Spieler die Führung übernimmt, funktionieren auch simple Brettspiele wie unser Kindheits-Klassiker "Mensch ärgere dich nicht" per Videotelefonie. Dazu braucht ein Spieler das entsprechende Spielbrett mit Spielfiguren. Am besten befestigt derjenige sein Smartphone per Stativ oder improvisierter Halterung so, dass die Kamera auf das Spielbrett gerichtet ist. So können alle sehen, was dort gerade passiert und wo die eigenen Figuren stehen.
Wer nicht in dem Raum sitzt, in dem sich das Spielbrett befindet, braucht nur zwei Würfel. Nach jedem Wurf können die nicht anwesenden Spieler dem Spielleiter dann Anweisungen geben, welche Figur gesetzt werden soll. Aber nicht ärgern (lassen)!
4. Wer bin ich?
Kennt ihr das Spiel mit den Zetteln vor dem Kopf? Das funktioniert so: Jeder Mitspieler denkt sich für einen anderen Spieler eine prominente Persönlichkeit aus und schreibt sie auf. Normalerweise würdet ihr der Person diesen Zettel nun auf die Stirn kleben, sodass sie den Namen nicht sieht, alle anderen Mitspieler aber schon.
Da das nun nicht geht, wird es zu Beginn einer Runde kurz kompliziert: Die Person, für die der Zettel bestimmt ist, schaut nicht hin, während ihr Promi-Name für die anderen Spieler in die Kamera gehalten wird. Die Mitspieler schreiben sich den Namen und zu welchem Spieler er gehört am besten auf. Das macht ihr reihum, bis für jeden Mitspieler ein Zettel gezeigt wurde.
Jetzt kann das fröhliche Raten losgehen: Reihum stellt jeder Spieler Fragen zu dem Promi, den er verkörpert. "Bin ich weiblich? Bin ich Schauspielerin? Sieht man mich in einer Serie?" Ihr dürft so lange Fragen stellen, bis eure Mitspieler auf eine Frage mit "Nein" antworten. Das geht so lange, bis alle ihren Promi erraten haben. Viel Spaß!
5. Ich hab noch nie ...
Nun haben wir Zeit, unsere Freunde noch mal ganz anders und viel besser kennenzulernen. Zum Beispiel mit dem Spiel "Ich hab noch nie"! Das gibt es als Kartenspiel mit vorformulierten Sätzen - mit ein bisschen Kreativität braucht ihr das aber gar nicht, denn ihr könnt euch auch einfach selbst Dinge ausdenken.
Das Spielprinzip: Ein Spieler fängt einen Satz an mit den Worten "Ich hab noch nie ..." und vervollständigt ihn. Beispiele: "Ich hab noch nie am Strand geschlafen", "Ich hab noch nie eine Frau geküsst", "Ich hab noch nie mit einer Kollegin geflirtet". Wie ihr das Ganze auflöst, könnt ihr vorher besprechen: Müssen diejenigen, die dies doch schon mal getan haben, einen Schluck trinken? Oder einfach die Hand heben?
Wenn sich alle auf das Spiel einlassen, entstehen meist ziemlich interessante Gespräche, in denen wir viel übereinander lernen und ohne Ende lachen können.
6. Schach
Ihr wolltet immer schon mal lernen, wie man Schach spielt oder wieder damit anfangen? Dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt. Schach eignet sich super für ein Videochat-Match, weil es ein so gemütliches Spiel ist, dass auch eine eventuelle Bild- und Tonverzögerung den Spielspaß nicht kaputt macht.
Im Prinzip braucht ihr nur ein Schachbrett inklusive Figuren und eine Halterung, mit der ihr eure Kamera Richtung Spielbrett ausrichten könnt. So können beide Seiten das Brett sehen. Derjenige, der nicht in dem Raum sitzt, in dem sich das Schachbrett befindet, kann seinen Zug einfach nennen: "Bauer von A7 auf A6".
Falls vorhanden könnt ihr aber auch auf beiden Seiten ein Schachbrett aufstellen und alle Züge auf beiden Brettern durchführen. Dadurch spart ihr euch die Ausrichtung der Kamera auf das Schachbrett und könnt euch gegenseitig besser beim Grübeln zuschauen. Falls ihr gar kein Schachbrett habt, könnt ihr nach einer Anmeldung auch online spielen. Auch in den App Stores gibt es einige Angebote, teils bringen die Apps euch das Spiel sogar bei.
7. Pantomime
Wie wäre es mit einer Runde "Scharade"? Wenn die Videoqualität einigermaßen gut und die Verzögerung nicht zu groß ist, geht auch das per Videochat. Vorteil: Wer einen Begriff pantomimisch erklärt, hat zwischendurch eine Verschnaufpause und muss zur Abwechslung mal nicht sprechen.
Wenn ihr "Scharade" noch im Schrank liegen habt, könnt ihr das Spiel natürlich einfach nutzen. Ihr könnt euch aber auch selbst Begriffe ausdenken oder welche aus dem Internet nutzen - einige Wortvorschläge gibt es zum Beispiel hier.
8. Stadt-Land-Fluss
Auch "Stadt-Land-Fluss" eignet sich hervorragend, um es über die Distanz zu spielen. Einfach Kategorien absprechen (zum Beispiel Stadt, Land, Fluss, Name, Tier, Beruf, Getränk - oder auch ganz eigene kreative Themenbereiche), als Tabelle auf einen Zettel schreiben - und los geht's! Um den Anfangsbuchstaben zu wählen, kann ein Spieler laut "A" rufen und dann in Gedanken das Alphabet aufsagen, während ein anderer Spieler irgendwann "Stopp" sagt.
Wer zuerst alle Kategorien für sich ausgefüllt hat, ruft "Stopp". Dann werden die Ergebnisse abgeglichen und Punkte vergeben. Haben zwei Spieler in einer Kategorie den gleichen Begriff aufgeschrieben, gibt es für beide fünf Punkte. Habt ihr unterschiedliche Begriffe, gibt es zehn Punkte. Seid ihr die einzigen, denen in einer Kategorie etwas eingefallen ist, bekommt ihr 20 Punkte, während die anderen leer ausgehen. Am Ende gewinnt, wer nach allen gespielten Runden die meisten Punkte hat.
9. Multiplayer-Browsergames
Brettspiele sind nicht so euer Ding, deswegen wollt ihr doch lieber etwas Einfaches im Netz spielen? Dann schaut euch mal "Skribbl.io" an. Dort könnt ihr mit einem oder mehreren Freunden, die ihr per Link einladet, einen privaten Raum erstellen und euch per Computermaus gegenseitig etwas vormalen. Die Mitspieler müssen dann erraten, was ihr malt. Besonders witzig ist das natürlich mit Freunden, die künstlerisch so gar nicht begabt sind.
Ein anderes unkompliziertes Spiel: "Schiffe versenken". Das Prinzip: Tastet euch per Klick an die Anordnung der unterschiedlich langen Schiffe eures Gegners heran und versenkt sie! Online gibt es das Spiel zum Beispiel hier. Euren Mitspieler könnt ihr auch hier per Link in das Spiel einladen.
10. Challenges per App
Wenn ihr langsam genug von Videochats habt, könnt ihr natürlich auch ohne Standleitung mit und gegen eure Freunde spielen und euch so gegenseitig immer wieder herausfordern. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Runde "Quizduell" oder dem Zeichen-Ratespiel "Draw Something"? Es gibt viele Apps, in denen ihr die Spielstände eurer Freunde verfolgen und gegeneinander antreten könnt!