10 Speisen mit doppeldeutigen Namen
Von "Diesel" über "Armer Ritter" bis hin zu "Herrgottsbescheißerle": Nicht immer beschreibt der Name auch das, was drin ist. Diese zweideutigen Speisenamen zeigen, warum die deutsche Sprache einfach der Knüller ist.
Wer kennt es nicht: Man steht vor dem Kühlschrank und hat einfach keine Ahnung, was auf den Tisch kommen soll. Zeit, ein paar traditionelle Mahlzeiten wiederzubeleben - und was eignet sich dafür besser als Gerichte mit herrlich doppeldeutigen Namen. Ob "Blindhuhn", "Tüften un Plum" oder "Strammer Max": Irgendwas davon schmeckt bestimmt.
1. Kalter Hund
Ist die chinesische Delikatesse "Hund" nun in Deutschland angekommen? Nein! Wir lieben schließlich unsere Vierbeiner. Vielmehr ist hier ein leckerer Kekskuchen gemeint. Für die Bezeichnung gibt es mehrere Theorien. Eine davon besagt, der Name stamme aus dem Bergbau, da die kastige Kuchenform an einen Förderwagen (auch "Hunt" genannt) erinnern würde. Die Leckerei wird ohne Backofen, also "kalt" zubereitet und serviert.
2. Bienenstich
Ein Bienenstich kann wehtun - oder lecker sein! Einen Erklärungsversuch für den doppeldeutigen Namen bietet eine alte Geschichte. Zwei Bäckerlehrlinge aus Andernach naschten nachts aus Bienenstöcken an der Stadtmauer. Als Bewohner der Nachbarstadt Linz zu einem Angriff anrückten, warfen die Jungen die Bienenstöcke nach ihnen. Die stechenden Tierchen verjagten die Angreifer und zum darauffolgenden Fest wurde Kuchen gereicht: der Bienenstich.
3. Armer Ritter
Der Name dieses jahrhundertealten Gerichts ist Programm: Hierbei handelt es sich um Brot, das in einer süßen Mischung aus Zucker, Milch und Ei gebraten wird. Ein besonders kostengünstiges Gericht - eben etwas für arme Ritter.
4. Herrgottsbescheißerle
Hand aufs Herz: Diese Bezeichnung ist doch etwas irreführend. Nur Schwaben wissen Bescheid, denn hier sind Maultaschen gemeint. Bei dieser schwäbischen Spezialität handelt es sich um gefüllte Taschen aus Nudelteig.
5. Franzbrötchen
Ein Brötchen mit einem altmodischen Männernamen? Nicht ganz! Das süße Plundergebäck ist in Hamburg Kult. Um den Namen ranken sich zahlreiche Mythen. Eine der vielen Theorien: Während der Besatzungszeit der Franzosen im 19. Jahrhundert bemühten sich die Bäcker um eine Nachahmung des Baguettes mit einem kleinen, aber feinen Unterschied. Sie wendeten das Gebäck in Zimt und Zucker: So entstand das Franzbrot.
6. Strammer Max
Klingt nach einem hackedichten, betrunkenen Mann, ist aber eine traditionelle Leckerei: Graubrot mit Schinken und Spiegelei.
7. Diesel
Was hat der Treibstoff mit Essen zu tun? Rein gar nichts - außer vielleicht die Farbe. Diesel wird aber auch ein Mischgetränk aus Bier und Cola genannt.
8. Tüften un Plum
Ist das überhaupt eine Speise? Ja! Plattdeutsch-Kenner wissen Bescheid: Hier ist eine deftige Suppe aus Kartoffeln, Backpflaumen und Speck gemeint - ein traditionelles Gericht aus Mecklenburg-Vorpommern.
9. Tote Oma
Der unappetitliche Name bezeichnet einen deftigen Eintopf aus Blutwurst - ein Klassiker aus der ehemaligen DDR. Hier führte das zerhackte Aussehen zum sarkastischen Namen.
10. Blindhuhn
Das westfälische Nationalgericht enthält vieles, aber Huhn ist nicht dabei. Der Titel des bunten Eintopfs beruht auf dem Sprichwort "Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn". Sprich: Hier ist für jeden Geschmack etwas drin.